Fragmente mit Hand und Fuß:
In Lillis Wunderwerkstatt
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Die leitende Zauberkünstlerin für Kostüme aus dem Hause styriarte arbeitet im Advent 2020 ausnahmsweise nicht mit Stoffen, sondern auf Papier. Lilli Hartmann schenkt der Welt 100 Unikate im Kleinformat A5, mit gemischter Technik – und schickt sie aus ihrem bayrischen Heimatelier nach Graz, damit wir unseren Freund*innen eine Weihnachtsfreude machen können. Die signierten Unikate gehen in unserem Kartenbüro weg wie ofenwarme Vanillekipferln. Wir haben mit Lilli über ihre großartige Arbeit gesprochen.
Liebe Lilli! 100 Unikate, das bedeutet künstlerische Serienproduktion. Wo holst du 100 Ideen her?
Eigentlich hatte ich nur eine Idee, und darin geht es um ein duales Spannungsfeld: zwischen etwas Menschlichem und einem fotografischen Fragment. Das Menschliche könnte man, wenn man wollte, auch als etwas Göttliches verstehen. Meist ist es eine Hand, oder auch ein Fuß. Die Motive der Collagenschnipsel, die ich verwende, sind vorwiegend Landschaften.
Diese Idee kann man unendlich variieren. Und ich muss gestehen, selbst nach hundert Wiederholungen ist mir nicht fad …
Welche Techniken verwendest du, und warum?
In diesem Fall habe ich mich für Aquarell, Acrylzeichnung und Collage entschieden. Die Bildschnipsel und die Aquarelle haben beide etwas Fragiles und Zufälliges. Man kann weder das Zerreißen noch den Wasserfarbverlauf genau kontrollieren.
Wie nennen wir deine Arbeiten korrekt: Collagen? Bilder?
Ich würde sie Zeichnungen nennen.
Du schaffst 100 Zeichnungen, die unsere Freunde beim Erwerb eines Gutscheins (ab 100 Euro) als Weihnachtsgeschenk erhalten. Spielt das Weihnachtsthema in deiner Arbeit eine Rolle?
Ich habe nicht wirklich an Weihnachten gedacht, muss ich gestehen … Aber der Gedanke, dass ich etwas von mir hundertfach mit wildfremden Menschen teilen kann, bereitet mir wahrhaftig Freude!
Ein Thema, das dich ganz sicher inspiriert, ist das Motto des nächsten styriarte-Festivals: Lust. Erzähle uns etwas darüber!
Lust ist für mich der Funke, die Initialzündung, dem alles Agieren und Schaffen folgt. Sie strebt nach Einswerdung, Teil dessen, oder so gut wie etwas zu werden, wie das, was unsere Lust entfacht hat. Ob es nun ein bestimmtes Wissen, der Nachthimmel, ein Bild, eine Textur, ein Duft, ein Klang, ein Mensch oder alles auf einmal ist. Ich denke, dass das Dasein und das Leben an sich eine Manifestation von Lust ist. Lust berührt unser Allerinnerstes.
Du arbeitest daheim in Bayern, in Stephanskirchen, in dem alten Bauernhaus, in dem du auch aufgewachsen bist. Da hast du es nicht weit in die Arbeit, stimmt’s?
Ich lebe in meinem Atelier, das ist praktisch, denn ich bin immer von dem umringt, was mir wichtig ist. Ich kann nicht wirklich eine Trennung zwischen meinem Lebensraum und meinem Arbeitsraum machen, denn mein Zuhause und auch mein Studio sehe ich als eine Erweiterung meines Selbst an. Außerdem kann ich so zu jeder Tages- und Nachtzeit arbeiten.
Und mit wem verbringts du deine Tage?
Ich verbringe diese Tage mit meiner Tochter Georgina. Aber arbeiten kann ich eigentlich nur gut, wenn ich niemanden um mich hab.
Singst du manchmal bei der Arbeit?
Nein, singen tue ich nicht, mein Kopf ist meistens voll mit Bildern oder Geschichten. Melodien im musikalischen Sinne fließen eher weniger aus mir heraus.
Was wünschst du dir zu Weihnachten?
Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Menschen sich ganz bald wieder ohne Angst und Vorsichtsmaßnahmen begegnen und berühren können. Und dass man mit anderen zusammen im gleichen Raum ein kulturelles Erlebnis erfahren kann.
Liebe Freundinnen und Freunde! Bei einem Gutscheinkauf ab 100 Euro bekommen Sie dieser Tage ein Unikat von Lilli Hartmann als Weihnachtsgeschenk dazu! Alle Infos gibt es »hier
Und hier geht’s zu Lilli Hartmanns wunderbarer Website.