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Jugend gibt den Ton an

Geiger:in des Styriarte Youth Orchestra
© Nikola Milatovic

Geiger:in im Styriarte Youth Orchestra

Wie wandelt sich die Macht der Musik, wenn die Jugend den Ton angibt? Klangkünstler:innen von morgen zu fördern, ist wichtig im Hause Styriarte. Bei uns findet die Jugend geniale Möglichkeiten, zu lernen, zu wachsen und sich vor Publikum zu beweisen.

Ein Beitrag von Kirsten Hauser.

„Ich bin gerade sprachlos. Während dem Spielen dachte ich mir: Wow! So fühlt es sich also an mit einem großartigen Dirigenten zu arbeiten.“ (Teilnehmerin Styriarte Youth Orchestra – Lust auf Tschaikowski) 

Gänsehaut, Herzklopfen, volle Publikumsreihen und nach dem Auftritt stehende Ovationen und glühende Zurufe. Wovon jeder junge Musiker und jede junge Musikerin träumt, ist nichts anderes als das Ziel am Ende eines langen Weges und der Lohn für Fleiß, Ehrgeiz und Beharrlichkeit. Zweifellos verfügen die meisten großen Künstler:innen über etwas, das wir Talent nennen. Allerdings ist wahrlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Erlernt und erprobt werden müssen erwartungsgemäß Fertigkeiten im Umgang mit dem Instrument. Doch unverzichtbar auf dem Weg zum erfolgreichen Berufsmusiker ist es ebenso, Möglichkeiten zu finden, vor Publikum zu performen – sei es solistisch oder als Teil eines Klangkörpers. 

„Auch wenn man so viel investiert von sich aus, bekommt man so viel zurück an Freude und Leidenschaft.“  (Teilnehmerin Styriarte Youth Orchestra – Lust auf Tschaikowski) 

Jugendorchester in der Styriarte
© Nikola Milatovic

Styriarte Youth Orchestra mit Dirigent Andrés Orozco-Estrada bei der Styriarte 2021

Doch wo beginnt der Weg zum Erfolg? Bei der Styriarte! Regelmäßig finden im Konzert- und Festivalprogramm formal vielfältige Projekte und Veranstaltungen statt, die speziell jungen Musiker:innen eine Bühne bieten. Antonín Dvořáks großartige Symphonie „Aus der Neuen Welt“, Georg Friedrich Händels imposante „Music for the Royal Fireworks“ oder Leonard Bernsteins bewegender Musicalsoundtrack zu „West Side Story“ – große Werke stehen derzeit bereit für große Klangkünstler:innen von morgen. Quer durch den bunten Genregarten sucht die Styriarte immer wieder neue Wege der Musikvermittlung und Sichtbarmachung, um möglichst viele junge Menschen für ihre Nachwuchsprojekte zu begeistern. Mit Erfolg! Sie kommen, sie lernen von den Besten, sie spielen und das Publikum lässt sich vom Enthusiasmus der Jugend mitreißen.  

„Styriarte ist ein Festival, das sich traut. Ein Festival, das Türen öffnet und neue Ideen möglich macht. Und das Wichtigste: Es bringt Menschen mit unterschiedlichen Visionen zusammen.“ (Adrian Schvarzstein, Styriarte Youth Orchestra – Lust auf Tschaikowski) 

Wir & Tschaikowski, 2021

Um der Begeisterung junger Menschen zu entsprechen und vor allem, um nachhaltig zu fördern, finden junge Musiker:innen im Hause Styriarte nicht nur eine Bühne, sondern auch das unverzichtbare Studio: Raum für das Erlernen von Techniken, für das Experimentieren mit Klang und für das Spüren der Dynamik einer Gruppe.  

Ganz wunderbar gelingt diese Erfahrungsreise seit 2022 im Rahmen des Jugend-Projektes „Soundflix“. Den Beweis tritt am 26. April die bereits dritte Ausgabe der Filmmusik-Show an. Diesmal zappt das Soundflix Youth Orchestra gemeinsam mit Schauspieler Christoph Steiner durch legendäre Love Stories Hollywoods.  

„Soundflix ist Gemeinschaft und Freude!“ (Teilnehmerin Soundflix) 

Musikerinnen des Styriarte Youth Orchestras
© Nikloa Milatovic

Musikerinnen des Styriarte Youth Orchestras, 2022

Seit der ersten Realisierung der Filmmusikshow steht das Projekt unter der musikalischen Leitung von Recreation Chefdirigentin Mei-Ann Chen. Ihr Erfolg mit dem Soundflix Youth Orchestra steht exemplarisch für den wichtigen Beitrag, den die US-Amerikanerin mit Wurzeln in Taiwan international für die Nachwuchsförderung leistet. Für die Soundflix Show sucht und findet die Styriarte jedes Frühjahr junge Instrumentalist:innen, die geleitet von Mei-Ann Chen und gecoacht von österreichischen Profi-Musiker:innen ein anspruchsvolles Programm aus dem Bereich Filmmusik erarbeiten. Dabei repräsentiert das Soundflix Youth Orchestra in diesem Jahr zwölf Nationalitäten auf der Bühne der Grazer Helmut List Halle. Die Teilnehmenden reisen eigens für das Projekt aus der Türkei, Kroatien und Serbien nach Graz an. Zudem stehen am 26. April in Österreich lebende Musiker:innen auf der Bühne, die ihre Wurzeln in Japan, Litauen, Venezuela, Mexiko, Slowenien, Deutschland, der Ukraine und dem Iran haben.    

Musiker:innen des Soundflix Orchestra
© Nikola Milatovic

Musiker:innen des Soundflix Youth Orchestras

„Sie kommen von überall her, aus Japan, Venezuela, Italien, Griechenland, Kolumbien, Türkei, und das ist die Geschichte der Menschheit.“ (SYO – Lust auf Tschaikowski, Adrian Schvarzstein) 

Diversität, Internationalität und interkultureller Austausch passieren auch in einem weiteren wichtigen Jugendprojekt der Styriarte. 2021 von Andrés Orozco-Estrada ins Leben gerufen, ist das Styriarte Youth Orchestra ein Aushängeschild für erfolgreiche, sinnvolle Jugendarbeit. Maestra Mei-Ann Chen übernahm auch für dieses wunderbare Projekt ab 2022 die musikalische Verantwortung. Gefeierte Aufführungen etwa von Beethovens „Eroica“ zeugen von der klanglichen Strahlkraft dieser Talenteschmiede.

EROICA - Styriarte 23

Euphorie spüren und daraus Glanz formen – so passiert es, wenn eine Gruppe junger Musiker:innen – angeleitet von herausragenden Dirigent:innen – eine Woche lang im Orchestercamp ein herausforderndes Programm erarbeitet. Am 12. Juli tritt das Styriarte Youth Orchestra heuer in der Helmut List Halle auf und will u. a. Antonín Dvořáks Symphonie Nr. 9 in e „Aus der Neuen Welt“ in glühende Begeisterung wandeln. Und starke Partner wie Bühnenmagier Adrian Schwarzstein, der auch in diesem Festival den Auftritt des Jugendorchesters choreografiert, geben dem Jugendprojekt eine zusätzliche Dimension: das Bühnen(er)leben!  

Adrian Schvarzstein probt mit Musiker:innen des Styriarte Youth Orchestras
© Nikola Milatovic

Adrian Schvarzstein probt mit Musiker:innen des Styriarte Youth Orchestras

„It’s a wonderful project with wonderful people and a wonderful conductor and also the atmosphere here is really nice. We also got the opportunity to make new friends. So I really think, I will learn a lot from this project. It’s a wonderful experience.“ (Teilnehmerin SYO – Lust auf Tschaikowski) 

Die Fähigkeit, den Funken überspringen zu lassen vom Orchester auf das Publikum – das zeichnet junge Besetzungen aus. Wenige Tage nach dem Konzert „Aus der Neuen Welt“ des Styriarte Youth Orchestras gibt es bereits eine weitere Möglichkeit, sich vom Feuer der Jugend anstecken zu lassen. 24 Oboen, 9 Hörner, 9 Trompeten, 12 Fagotte, Kontrafagott und 3 Pauken hauchen am 17. Juli auf der Schlossbergbühne einem durch und durch königlichen Werk neues Leben ein. Fireworks for Europe nennt sich ein erstaunliches Projekt des italienischen Oboenmeisters Paolo Grazzi. Junge Blasinstrumentalist:innen des Konservatoriums von Verona bringt er zusammen mit Kolleg:innen vom ONBC (Orchestra Nazionale Barocca dei Conservatori) und den Konservatorien von Salzburg, Paris, Amsterdam und Bremen. Die besten jungen Musiker:innen auf historischen Blasinstrumenten aus fünf Nationen! Erprobt in der Arbeit mit jungen Menschen ist Paolo Grazzi u. a. aufgrund seiner Lehrtätigkeit am Konservatorium von Verona. Zudem gründete er als Experte für Barockoboe einen dementsprechenden Lehrstuhl an der Civica Scuola di Musica in Mailand.  

Für die Styriarte führt Paolo Grazzi das Jugendprojekt Fireworks for Europe zu einem imposanten Barockmusik-Spektakel zusammen, das in Georg Friedrich Händels Festmusik „Music for the Royal Fireworks“ von 1749 gipfelt. Ouvertüren, Concerti und Märsche von Jan Dismas Zelenka, Nicola Antonio Porpora, Johann Friedrich Fasch, Georg Philipp Telemann & André Danican Philidor ebnen den Weg zu einem Klangfeuerwerk in Händel’scher Manier. 

Mei-Ann Chen mit dem Styriarte Youth Orchestra
© Nikola Milatovic

Mei-Ann Chen mit dem Styriarte Youth Orchestra

Jünger könnte die Styriarte – das Festival für alte und klassische Musik – kaum klingen! 

„Ja, es war genial!“ (Teilnehmer SYO – Lust auf Tschaikowski) 

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