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Lieblings­freunde

Recreation Youth Orchestra mit Publikum in der Helmut List Halle

SOUNDFLIX: Mei-Ann Chen und ihre „Neuen Lieblingsfreunde“

Jeder kennt sie, die Filmklassiker, die von Generation zu Generation als Heiligtümer der Popkultur weitergereicht werden. Oft waren es außergewöhnliche Melodien und Soundlandschaften, die das Publikum vom Kinosaal in eine andere Welt befördert, und so zum Erfolg dieser Filme beigetragen haben. Und genau diese einzigartigen Soundtracks wurden vom eigens gegründeten Recreation Youth Orchestra im Rahmen von Soundflix ins Scheinwerferlicht gerückt. Zur Magie des Abends hat aber nicht nur ein oscargekröntes Programm beigetragen, sondern auch die nahezu greifbare Freude, die von Dirigentin Mei-Ann Chen und ihren Musiker:innen ausging. 

Mit einem Jugendorchester arbeiten, das war der große Wunsch der US-Taiwanesin und Recreations-Chefdirigentin Mei-Ann Chen. Und der wurde für das neue Filmmusikprojekt Soundflix prompt erfüllt. Mit einer bunten Besetzung aus jungen Talenten erarbeitete die Dirigentin ein Programm, das sich von der unverkennbaren Melodie aus „Der weiße Hai“ über Beethoven bis hin zum Austro-Amerikaner Erich Wolfgang Korngold erstreckte. Letzterer liegt der Maestra besonders am Herzen, weshalb sie seine Kompositionen unbedingt mit ihren „neuen Lieblingsfreunden“, wie die sympathische Dirigentin die jungen Musiker:innen nennt, teilen wollte. Schon bei den Proben zeigt sich, dass Mei-Ann Chen für die Arbeit mit Jugendlichen brennt, und dass diese Leidenschaft auch bei den Mitgliedern des Orchesters ankommt.

Mei-Ann chen dirigiert das Recreation Youth Orchestra

Die beiden Schwestern Alma, 14, und Sidonia, 16, genießen die Arbeit mit der Recreations-Chefdirigentin sichtlich. „Die Dirigentin ist auch so cool, es macht so viel Spaß, weil sie ein netter Mensch ist, der einem was beibringt”, so die Cellistin Sidonia. Und auch Alma, Violinistin und eines der jüngsten Orchestermitglieder, ist begeistert: „Es ist ein lustiges Projekt. Mit der Dirigentin ist es lustig, weil sie auch viele Rhythmusübungen mit uns macht und unerwartete Sachen.“   

Bewerben konnten sich für dieses Projekt in der Steiermark lebende Musiker:innen zwischen 14 und 27 Jahren, die durch eine Jury zu einem vielversprechenden Sinfonieorchester zusammengestellt wurden. Unter diesen befand sich auch Ceren, 20, aus der Türkei. „Ich studiere seit zwei Jahren Horn in Graz, das ist mein fünftes Semester. Es fühlt sich anders an, Filmmusik zu spielen, denn normalerweise schaut man sich die Filme nur an, aber jetzt spielen wir sie. Herr der Ringe zum Beispiel, das ist einer der besten Filme für mich, und jetzt darf ich sogar das Horn-Solo spielen“, erzählt sie mit leuchtenden Augen. Und um diese Freude zu bewahren, dafür sorgt Dirigentin Mei-Ann Chen ganz bestimmt.

Soundflix mit dem Recreation Youth Orchestra in der Helmut List Halle

Hört man ganz genau hin, bekommt man mit, wie sie ihrem Recreation Youth Orchestra ein euphorisches „Enjoy!“ zuflüstert, bevor sie den Taktstock hebt. Die Stimmung unter den Musiker:innen ist grandios, das Niveau der dargebrachten Werke hoch. „Ich finde es sehr spannend, in diesem Orchester zu spielen. Und sehr inspirierend, besonders wegen der Dirigentin. Sie holt etwas anderes raus aus uns. Sie zeigt uns, warum wir überhaupt angefangen haben, Musik zu machen. Mei-Ann Chen ist einfach anders als andere Dirigent:innen, sie bringt so viel positive Energie mit. Wir motivieren uns einfach gegenseitig“, so die Violinistin Jelena Jovović, 23, aus Montenegro. 

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