Musik.Geschichten Episode #1
21.3.2021 - 41 min.
erfragt von Katharina Schellnegger, erzählt von Karl Böhmer
Nur aus Frauen bestand das berühmteste Orchester in Europa zu Vivaldis Zeiten. Keusch hinter Gittern versteckt, in einem katholischen Waisenhaus. Sie spielten so göttlich, dass den Männern im Publikum noch mehr kam, als Gedanken zur Musik. Vivaldi war ihr Professor, wusste um ihr Kapital und schrieb den Mädchen und Frauen die genialsten Stücke.
Frauen durften damals nicht viel, aber in diesen Waisenhäusern war ihnen eine herausragende Musikausbildung und mitunter eine Karriere als Musikerin sicher. Wir sprechen darüber, wie eng die gesellschaftlichen Konventionen für Frauen damals waren und wie viel Freiheit Musikerinnen und Sängerinnen damals hatten.
Vivaldis musikalisches Genie ist unbestritten, über sein Liebesleben gibt’s aber wilde Gerüchte. Was es mit Anna Giró auf sich hatte, kommt ebenso in dieser Folge zur Sprache wie die Sache, warum Vivaldis berühmtester Titel „Der Frühling“ sicher nicht in Venedig entstanden ist.
Dieser Podcast entstand rund um eine Film- und Musikproduktion aus dem Hause styriarte: recreationBAROCK spielt Vivaldis Frühling aus den Vier Jahreszeiten.
Die Musik in diesem Podcast:
Antonio Vivaldi: Concerto in G für Oboe, Fagott, Streicher und b.c., RV 545
1. Satz: Andante molto 3. Satz: Allegro molto
Interpreten:
Georg Fritz, Oboe
recreationBAROCK
Sergio Azzolini, Fagott & Leitung
Concerto in E, „La Primavera“ aus „Le quattro stagioni“ – Die vier Jahreszeiten
2. Satz: Largo e pianissimo
Interpreten:
recreationBAROCK
Solovioline & Leitung: Mónica Waisman
Im Podcast wird erwähnt:
Regina Strinasacchi und Mozarts Violinsonate in B: www.kammermusikfuehrer.de
Sergio Azzolini
Schloss Wiesentheid: www.rondomagazin.de
Maria Marchetti Fantozzi (vor 1760; nach 1800) Erste Vitellia in Mozarts La clemenza di Tito
Adriana Ferrarese del Bene (1759- nach 1803) Erste Fiordiligi in Così fan tutte
La Tempesta di Mare – Concerto in F: www.kammermusikfuehrer.de