STYRIARTE 2025
Euphorie bis ins Finale
Mit einem einzigartigen Klanggemälde, das auf der Tragödie des jahrhundertelangen Sklavenhandels zwischen Afrika und der Karibik basierte, und das die Musik als einzigen Halt und Trost von ausgebeuteten und rechtlosen Menschen verständlich machte, hat Jordi Savall am 20. Juli unsere Festspiele 2025 beendet, was schon lange gute Styriarte-Tradition ist. Und der Gedanke, dass die Musik als Trösterin eine wesentliche Rolle in unserer Gesellschaft spielt und spielen kann, hat sich damit vom ersten Abend der Styriarte 2025, wo diese These das Hauptargument der Eröffnungsrede war, bis ins Finale gezogen, hat sich in vielen Facetten entwickelt und hat zu einer durchgehenden Euphorie unseres Publikums beigetragen.
Die erste Woche der Styriarte war von dem Schulmassaker in der Dreierschützengasse geprägt, das uns auch deshalb sehr betroffen gemacht hat, weil es sich in unmittelbarer Nähe zu unserer Hauptspielstätte, der Helmut List Halle, ereignet hat. Alle unserer Künstler:innen in dieser ersten Styriarte-Phase haben in ihren Konzerten sehr berührend auf diesen Schock reagiert. Die Styriarte selbst hat die Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern des BORG Dreierschützengasse in ihre Veranstaltungen bei freiem Eintritt eingeladen, weil wir eben von der Macht der Musik zur Trauerbewältigung überzeugt sind, und diese Einladung ist gerne angenommen worden.
Unser Schwerpunkt im Festival 2025, die Musik aus dem Umfeld der Eggenberger Fürsten, hat eine Serie mit nie oder kaum je gehörtem Repertoire auf unsere Bühnen gebracht. Ein weiterer Schwerpunkt, der sich mit der Musik in den Glanzzeiten der Grazer Burg beschäftigt, wurde mit einem Programm rund um das Jahr 1440 gestartet und wird uns auch in den kommenden drei Jahren in so entlegene wie aufregende musikalische Gefilde entführen. Und dem Thema der Styriarte 2025, „Raum&Klang“, entsprechend wurden in diesem Sommer noch viele weitere bedeutende steirische Klangräume bespielt, darunter drei der schönsten Klosteranlagen des Landes, die (ehemaligen) Stifte Stainz und Pöllau, und erstmals auch das (aktive) Stift Vorau.
Zahlen
Für die 63 Vorstellungen der diesjährigen Festspiele standen 30.424 Karten zur Verfügung. 28.133 fanden ihre begeisterten Abnehmer, womit die Styriarte 2025 wieder mit einer Auslastung von mehr als 92 % bilanzieren kann, was unserer Auslastungs-Erwartung entspricht.
Sieben Konzerte wurden heuer vom ORF wieder aufgezeichnet und gingen und gehen über die EBU in die Welt. Die ORF Steiermark Klangwolke mit dem Styriarte Youth Orchestra unter Mei-Ann Chen ist am 27. Juli noch um 11.30 Uhr auf 3sat zu sehen.
Zukunft
Die Styriarte 2026 wird zwischen 26. Juni und 26. Juli stattfinden und thematisch das „Licht“ umspielen.