Wie steht es um unser Bildungssystem und was hat das mit Musik zu tun? Diese Frage stellte sich Content-Creatorin, Musikerin und ehemalige Lehrerin Conny Kubinger, als Chris Pichler bei unserem PSALM-Festival aus den Briefen des Meisterpädagogen Leopold Mozart vorlas. Für unser Projekt „Neue Wege für die Klassik“ hat Conny Kubinger zwei unterhaltsame TikTok-Videos zu dem Thema gedreht und uns Einblicke in ihr Schaffen gegeben.
„Meine Musik ist wahrscheinlich von allem, was ich mache, am nächsten an mir dran.“
In ihren TikTok-Videos spricht Conny Kubinger über Themen, über die sich streiten lässt. Oder wie es auf ihren Kanälen der Fall ist: Themen, über die man gute Unterhaltungen führen kann. Mit dabei ist bei ihren Videos auch immer ihr eigener Schmäh, der ihr schon 25.700 Follower generiert hat. Und sich mit diesen auszutauschen, das findet die TikTokerin spannend. Ein viel unbewussterer Vorgang ist für Conny Kubinger aber das Musikmachen.Oft ist es der Songwriting-Prozess, der es ihr ermöglicht, Dinge, die sie unterbewusst beschäftigen, in Worte zu fassen, und dadurch an die Oberfläche zu bringen. Ein Thema, das die TikTokerin und Musikerin immer wieder umtreibt, ist der Zusammenhang von Kunst und Geld. Für Conny Kubinger muss Kunst auch losgelöst von Geld existieren können. Natürlich bedeutet das für sie nicht, für Kunst nichts zu verlangen, im Gegenteil. Aber Musik solle nicht mit dem Ziel geformt werden, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern ein Gefühl ausdrücken. „Das würde mir halt total widerstreben, dass ich etwas mache, oder mich so anpasse, nur damit ich möglichst viel Geld dafür bekomme.“
„Oft sind es die Revoluzzer, die dann erfolgreich sind, weil sie sich diese Fähigkeit nicht abtrainieren lassen.“
Das Thema Bildung in Verbindung mit Mozart fand Conny Kubinger besonders interessant. Als ehemalige Lehrerin sieht sie in unserem Bildungssystem nämlich gewaltiges Verbesserungspotenzial. Es sei schade, dass Kunst in unserer Gesellschaft einen so niedrigen Stellenwert hat, meint sie. Ganz pauschal mehr Fokus auf die Musik legen solle man trotzdem nicht. Grundsätzlich wünscht sich die Musikerin, dass mehr auf die Potenziale jedes einzelnen Kindes oder Jugendlichen eingegangen wird. „Es mag nicht jeder Musik oder ist so kunstaffin. Es muss nicht jeder Künstler werden, das ist ok,“ erklärt sie. „Aber dass man mehr Rücksicht nimmt auf die Talente und Potenziale jedes Einzelnen, das wäre wichtig.“ Nicht jeder soll auf den sprichwörtlich selben Baum klettern müssen. „Ich selbst war ja eine sehr gute Schülerin und habe mich dem System immer gut anpassen können, aber ich glaub’, das ist nicht immer das Beste.“ Denn kreativ denken, das geht am besten, wenn man selbstständig denkt. Kreativ geblieben ist Conny Kubinger aber auf jeden Fall. Neben TikTok-Videos drehen, Musik machen und schreiben schauspielert sie auch gelegentlich in Werbespots. An wen sich ihre Gedanken richten? „Aufgeschlossene Menschen – das ist meine Zielgruppe.“
Conny Kubinger
Gesellschaftskritisches Denken, TikTok-Videos und eine ganze Menge Humor: drei Dinge, die bei Content-Creatorin Conny Kubinger Hand in Hand gehen. Am nächsten steht dem facettenreichen Talent aber seine Musik, die sich durch moderne Beats und eingängige Melodien auszeichnet.