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Graindelavoix

Graindelavoix
© Charlie de Keersmaecker

Graindelavoix

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Über das Vokalensemble

Graindelavoix

fulminantes belgisches Vokalensemble

Künstler:innen:
Teodora Tommasi & Florencia Menconi, Sopran 
Andrew Hallock, Alt 
Albert Riera, Andrés Miravete & Marius Peterson, Tenor 
Tomàs Maxé &  Arnout Malfliet, Bass 
Lluis Coll i Trulls, Kornett 
Berlinde Deman, Serpent 
Pierre-Antoine Tremblay & Christopher Price, Horn 
Manuel Mota, E-Gitarre 

Graindelavoix wurde 1999 gegründet und ist ein Musik- und Kunstensemble mit Sitz in Antwerpen. Unter der Leitung des Gründungsdirektors Björn Schmelzer hat es sich zum Ziel gesetzt, eine zeitgenössische und kritische Interpretation des vorwiegend historischen Vokalrepertoires zu bieten.

Die künstlerische Anziehungskraft, der unverwechselbare Klang, der klare Aufführungsstil und die rigorose Programmgestaltung des Ensembles - allesamt von einer ungewöhnlichen Handschrift geprägt - machen Graindelavoix sowohl einzigartig als auch schwierig, es in der aktuellen Kunstlandschaft zu verorten. Seine kritische Hinterfragung alter Repertoires - ihre ästhetischen und politischen Dimensionen, ihre Verdrängung und Verfremdung - führt indes oft zu kontroversen Aufführungen, bei denen das Publikum nicht nur herausgefordert, sondern auch einbezogen wird.

Graindelavoix arbeitet regelmäßig mit anderen Musiker:innen, bildenden Künstler:innen, Tänzer:innen und Theatermacher:innen zusammen. Zu den Kollaborationen gehören: Cesena (2011), mit der Tanzkompanie Rosas von Anne Teresa De Keersmaeker; Maastricht Cryptonomies (2014), mit Manuel Mota und Margarida Garcia; und Epitaphs of Afterwardsness (2022), mit dem Pianisten Jan Michiels.

In den letzten zehn Jahren haben sie auch gemeinsame Programme zum mediterranen Sufismus (zusammen mit Hassan Boufous und der Schwesternschaft von Chefchaouen) und zum byzantinischen Gesang (Adrian Sîrbu) erarbeitet.

Andere Programme beinhalteten Texte von Samuel Beckett - im Fall von And Underneath the Everlasting Arms (Schlaflosigkeit) - und spezielle Publikumsaufstellungen vor Ort - wie der vierstündige Gesualdo Tenebrae-Marathon.

Graindelavoix und Schmelzer haben drei unabhängige Spielfilme gedreht, von denen Ossuaires (2012) und Outlandish (2016) als Kinokonzerte mit einem Live-Soundtrack aufgeführt werden. Die Mockumentary Van Eyck Diagrams (2021) ist eine kritische Reflexion über den Maler Jan van Eyck, kunsthistorische Forschung und zeitgenössisches Kulturmarketing. Der Film wurde in Gent (De Bijloke), Hannover (Kunstfestspiele Herrenhausen), Utrecht (Early Music Festival), Antwerpen (De Cinema) und Warschau (New Epiphanies) gezeigt.

Weitere Projekte umfassen Ausstellungen (Time Regained), Buchprojekte und kulturelle Websites (darkvaneyck.com).

Von 2014 bis 2019 verbrachte Graindelavoix fünf Jahre in der Fondation Royaumont bei Paris und produzierte dort neue Werke, Konzerte und Meisterkurse.

Das Ensemble tritt derzeit in der ganzen Welt auf und ist auf den wichtigsten Bühnen für alte und klassische Musik sowie bei Festivals für zeitgenössische Kunst zu hören.

Das Label Glossa, bei dem Graindelavoix seit 2004 17 Tonträger (sowie weitere Werke in Hybridformaten) veröffentlicht hat, bringt jedes Jahr eine neue CD des Ensembles heraus, die vom Tonmeister Alex Fostier produziert wird. Jede Aufnahme bietet ein neues Klangerlebnis oder eine neue Interpretation eines musikalischen Repertoires. Eine Dreifach-CD mit Gesualdos Tenebrae Responsoria (2020) wurde von der Kritik als Referenzaufnahme gefeiert, während Josquin The Undead 2021 zur originellsten Produktion des „Josquin-Jahres“ erklärt wurde und mehrere Preise erhielt. Beide Aufnahmen erhielten den renommierten Caecilia-Preis der belgischen Musikpresse, während Josquin The Undead 2022 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde.

Im Jahr 2012 wurde das soziokulturelle Projekt/CD Muntagna Nera (über die Wiederbelebung des so genannten Limburger „Zechenblues“) von EMI/Warner veröffentlicht.

Das Ensemble, das von der Flämischen Gemeinschaft finanziell unterstützt wird, ist derzeit im Muziekcentrum De Bijloke in Gent ansässig.

Andere Künstler:innen