Bertl Mütter
Der große österreichische Posaunenindividualist Bertl Mütter zieht das Publikum mit seiner sehr persönlichen Musik in den Bann. Egal, ob beim Solospiel, das sich auf vertraute als auch entfernte Traditionen bezieht, oder in Ensembles – zum Staunen bringt der Künstler jederzeit.
Über den Künstler
Slow Food für die Ohren
Geboren 1965 in Steyr. Im Zentrum seiner musikalischen Arbeit steht das Solospiel, das sich auf vertraute und auch entferntere Traditionen bezieht. Bertl Mütter spielt aber auch gerne in (kleineren) Ensembles, wenn das auf einander Hören praktiziert wird. Und er arbeitet/e mit Autor/inn/en wie H.C. Artmann, Franzobel, Josef Haslinger, Ernst Jandl, Gert Jonke und Angela Krauß zusammen. Auch Wurmlöcher zur mittelalterlichen Musik haben sich zwischenzeitlich aufgetan (ars choralis coeln et al.). Duoarbeit mit Miki Skuta (p), Matthias Loibner (drehleier) und Christoph Cech (p). Workshopleiter für improvisierte Musik (im akademischen Bereich, aber auch für Laien – SPIELEN!). Als primus inter pares leitet er „Dr. Mütter’s Ensemble der radikalen Mitte – ERM“), um seine Kompositionen und Spielanweisungen adäquat zu erarbeiten, wobei es schon auch ins Musiktheatter hineinapern kann: LOGORATORIUM (2021), OPERAN (2016) oder das schwere und das leichte (dsudl) bei der Styriarte 2011. Er komponiert gerne auch für andere, jedoch nicht für die Schublade.
Bertl Mütter gilt heute als der große österreichische Posaunenindividualist, der sein Publikum mit einer sehr persönlichen Musik zu bannen versteht. 2001 präsentierte er seine Staunen machende Nachkomposition der schubertschen Winterreise einem vorerst irritierten, dann umso begeisterteren Publikum. Nach der akklamierten Solo-CD parlando (2004) folgte 2005 muetters muellerin. Im Rahmen und als Auftrag der Styriarte wurde 2006 muetters dichters liebe (nach schumann nach heine) uraufgeführt. 2010 folgten die mütterkinderlieder (nachmahler) zu Mahlers Kindertotenliedern. 2020 hat er in wie systematischen auscultationes den menschenleeren Stephansdom von ganz unten bis ganz oben abgehört.
Staatsstipendium 2002, Anton Bruckner Stipendium 2003, Komponistenforum Mittersill 2003, Arbeitsstipendium des Bundes 2005. 2010–2013 Stipendiat der Kunstuni Graz (künstlerisches Doktorat).
Seit 2014 lädt der promovierte Doctor artium in seine Schule des Staunens, u.a. ins Wiener Konzerthaus. 2016 präsentierte er das Musiktheater OPERAN! Übers Entkommen. 2021 hat er für wien modern OPERAN21 – LOGORATORIUM erfunden und im Literaturmuseum Wien produziert.
Bereits seit 2004 führt Bertl Mütter das Mütterlog, bis 2014 und seit 2020 wieder täglich. Außerdem verfasst er Kolumnen und Essays in einschlägigen Medien und für weltwichtige wissenschaftliche Fachzeitschriften.
Bertl Mütter lebt als freischaffender Musiker, Komponist und Schriftsteller in Wien, Steyr und unterwegs. Sein exklusives Schagerl-Instrument ist das Muthorn.
Besonders gerühmt wird allgemein sein warmer Ton.