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Cameron Carpenter

Cameron Carpenter sitzenden an der ITO
© Nikola Milatovic

Cameron Carpenter an seiner International Touring Organ bei der Styriarte 2019

Fit wie ein Turnschuh, exzentrisch wie Glenn Gould: Cameron Carpenter aus den USA hat das Format Orgelkonzert neu definiert. Und das liegt keineswegs nur an seinen exzentrischen Klamotten oder an seiner eigens für ihn konstruierten High-Tech-Reiseorgel, die er hauptsächlich bespielt. Was ihn zur Punk-Ikone seiner Zunft gemacht hat, ist sein genialer Zugriff auf das Repertoire von Bach bis Pop.

Über den Künstler

Cameron Carpenter in der Helmut List Halle

DER PUNK DER ORGEL

Mit seiner außergewöhnlichen Musikalität und einer nahezu grenzenlosen technischen Fertigkeit zählt der amerikanische Organist Cameron Carpenter zu den Ausnahmetalenten der internationalen Musiklandschaft. Sein Pioniergeist hinterlässt bereits Spuren in der neueren Musikgeschichte: Mit der nach seinen eigenen Plänen gefertigten International Touring Organ (ITO) bereiste er neben Europa und den USA auch Australien, Neuseeland und Asien.

AUSZEICHNUNGEN & EINSPIELUNGEN

2022 erschien Carpenters Einspielung von J.S. Bachs „Goldberg-Variationen“ gemeinsam mit seiner Bearbeitung von Howard Hansons 2. Sinfonie „Romantic“ bei Decca. 2019 veröffentlichte er die „Paganini-Variationen“ von Sergei Rachmaninoff sowie Francis Poulencs Orgelkonzert mit dem Konzerthausorchester Berlin unter Christoph Eschenbach bei Sony Classical, eine Aufnahme, die mit dem OPUS KLASSIK 2020 ausgezeichnet wurde. Bei Sony Classical erschienen zudem die Alben All You Need is Bach (2016) sowie If You Could Read My Mind (2013).

Als erster Organist überhaupt wurde Cameron Carpenter für sein Album Revolutionary (2008, Telarc) für einen GRAMMY nominiert. Ebenfalls erschienen bei Telarc ist das Album Cameron Live! (2010).

Für Deutschlandfunk Kultur spielte er 2021 gemeinsam mit der Dresdner Philharmonie unter der Leitung von Tomáš Netopil Miloslav Kabeláčs Sinfonie Nr. 3 für Orgel, Blechbläser und Schlagzeug ein.

Zu hören ist Cameron Carpenter in aktueller Spielzeit mit Konzerten unter anderem in Berlin, Luxembourg, Graz, Wroclaw sowie auf Tournee in den USA.

WURZELN & AUSBILDUNG

1981 in Pennsylvania, USA, geboren, führte Cameron Carpenter mit elf Jahren erstmals J. S. Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ auf und wurde 1992 Mitglied der American Boychoir School. Neben seiner Mentorin Beth Etter zählten John Bertalot sowie James Litton zu seinen Lehrern. An der University of North Carolina School of the Arts studierte er Komposition und Orgel bei John E. Mitchener – und transkribierte währenddessen über 100 Werke für Orgel, unter anderem Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 5. Die ersten eigenen Kompositionen entstanden während Carpenters Zeit an der Juilliard School New York, deren Student er von 2000 bis 2006 war.

Parallel zu seinen Studien an der Juilliard School erhielt er Klavierunterricht von Miles Fusco. 2011 wurde sein Konzert für Orchester und Orgel „Der Skandal“, ein Auftragswerk der Kölner Philharmonie, von Der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen uraufgeführt.

2012 erhielt er den Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals.

2019 war er mit seinem Programm „All you need is Bach“ erstmals zu Gast bei der Styriarte in Graz.

Er ist ein Musiker, der fürwahr Neues schafft, und ein Virtuose, wie er im Buche steht.
Moritz Weber Neue Zürcher Zeitung

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