Johannes Silberschneider
Eine unglaubliche schauspielerische Karriere hat der Steirer Johannes Silberschneider hingelegt, der in Film und Fernsehen schon an der Seite von Ben Kingsley und Penelope Cruz stand und unter der Regie von Harald Sicheritz spielte. Am Theater war er unter anderem im ersten Theaterstück aus der Feder von David Kehlmann zu sehen und stand 2013 in der Jedermann-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne.
Über den Künstler
Lieblings-Mozart auf der Styriarte Bühne
Werdegang
Johannes Silberschneider studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst und am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Sein erstes Theaterengagement führte ihn von 1983 bis 1985 an das Schauspielhaus Zürich. Es folgten Engagements an zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum.
On stage
Er arbeitete mit Regisseuren wie Hans Hollmann, Peter Palitzsch, Dieter Giesing, August Everding, Peter Zadek und Ruth Drexel. Er ist Ensemblemitglied am Münchner Volkstheater und dort seit 2007 als Kommissar Schilf (Regie: Bettina Bruinier) zu sehen. 2011 verkörperte er am Schauspielhaus Graz in der Uraufführung von „Geister in Princeton“, dem ersten Theaterstück aus der Feder von David Kehlmann, den österreichischen Mathematiker Kurt Gödel und wurde damit in der Kategorie bester Schauspieler für den Nestroy nominiert.
Im Sommer 2013 stand er als Armer Nachbar in der neuen Jedermann-Inszenierung von Julian Crouche und Brian Merten bei den Salzburger Festspielen am Domplatz auf der Bühne.
Film- und Fernsehen
Seine abwechslungsreiche und internationale Film- und Fernsehkarriere begann Johannes Silberschneider 1981 mit Axel Cortis Fernsehfilm „An uns glaubt Gott nicht mehr“, dem ersten Teil der TV-Trilogie „Wohin und zurück“, in dem er an der Seite von Armin Mueller-Stahl und Fritz Muliar spielte. Es folgten mehr als 60 weitere Fernsehrollen. An der Seite von Ben Kingsley drehte Johannes Silberschneider den Fernsehzweiteiler „Anne Frank – The Whole Story“ (2001), der mit einem Emmy-Award ausgezeichnet wurde. Mit Laetitia Casta stand er in der Romanverfilmung „Luisa Sanfelice“ der Gebrüder Taviani (2004) vor der Kamera, und unter der Regie von Harald Sicheritz spielte er in „Zwölfeläuten“ (2000) und in „11er Haus“ (2004). 2011 war er in „Rommel“ (Niki Stein), „Der Mediator – Die Hölle sind wir“ (Harald Sicheritz), „Oben ohne“ (Reinhard Schwabenitzky) sowie „Soko Donau“ und „Tatort“ zu sehen. In bester Erinnerung ist auch sein Sandler Rudi in der österreichischen Krimi-Kult-Reihe „Trautmann“. Jüngst war er in den Vorstadtweibern, den Rosenheim Cops und dem Altaussee Krimi - Letzte Bootsfahrt zu erleben.
Kino
Seit den 1990er-Jahren ist Johannes Silberschneider in zahlreichen internationalen Kinofilmen präsent. Unter der Regie von Herbert Achternbusch drehte er etwa „Niemandsland“ (1991), im preisgekrönten Film „Charms Zwischenfälle“ (1996) von Michael Kreihsl übernahm er die Hauptrolle. Es folgten u. a. „Männerpension“ (Detlev Buck), „Das Schloss“ (Michael Haneke) und „Silentium“ (Wolfgang Murnberger). In „La niña de tus ojos“ (Fernando Trueba) war er als Joseph Goebbels an der Seite von Penelope Cruz zu sehen. Zudem wirkte Johannes Silberschneider in Virgil Widrichs Kurzfilm „Copy Shop“ mit, der 2002 für den Oscar nominiert wurde.
Dann spielte er Gustav Mahler im Kinofilm „Mahler auf der Couch“ von Percy und Felix Adlon (2009), Hans Moser in „Jud Süß“ von Oskar Roehler (2009) oder in „Das ewige Leben“ (Wolfgang Murnberger).
2012 ehrte ihn die Diagonale mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur. 2014 wurde er mit dem Großen Josef-Krainer-Preis gewürdigt. 2014 und 2019 wurde er für den Nestroy Theaterpreis nominiert. Die ORF-Hörspiel-Jury kürte ihn zum „Schauspieler des Jahres 2019“.
Johannes Silberschneider lebt mit der Schauspielerin Barbara de Koy in München und Wien.