Farbenblind Cinematography
Das Filmkollektiv im Gespräch mit Katharina Milchrahm
Farbenblind Cinematography dreht nun seit vier Jahren leidenschaftlich Kurzfilme und Werbefilme. Das Ziel des motivierten und dynamischen Teams aus Wien ist es, kinematographische Projekte im Bereich der darstellenden Künste mit den Schwerpunkten Film, Musik und Medien umzusetzen. Für das Farbenblind-Team ist es besonders wichtig, Randdetails des alltäglichen Lebens in künstlerisch anspruchsvoller Weise filmisch und bildtechnisch darzustellen und somit etwas zu bewegen und zu verändern. Derya Satir und Ugur Özbas haben in einem Interview Einblicke in das Kollektiv gegeben und von ihrer Arbeit am „Neue Wege für die Klassik“-Projekt erzählt.
„Wir alle haben einen unterschiedlichen Hintergrund, daher haben wir auch unterschiedliche Ansichten und lernen viel voneinander.“
Farbenblind Cinematography, das sind Sinan Cakmak (Regisseur), Derya Satir (Kamera & Drehbuch), Ugur Özbas (Art Director), Sarp Olcay (Edit & Ton), Saman Olcay (Ton) und Dilek Seher Cakmak (Social Media). Heute besteht das Kollektiv aus diesem Kernteam von sechs Leuten. Das war aber nicht immer so. Anfangs war es das Traumprojekt von Regisseur Sinan Cakmak, der dann das Kollektiv ins Leben gerufen und immer wieder um neue Mitglieder erweitert hat. Mittlerweile hat sich das Team vollständig aufeinander eingegroovt, ist eng miteinander befreundet und arbeitet intensiv daran, Farbenblind Cinematography, das nun der Traum aller geworden ist, zu etwas Größerem auszubauen. Derya und Ugur studieren beide Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Uni Wien und haben schon bei mehreren Theater- und Filmproduktionen als Regieassistenz mitgearbeitet. Bei Farbenblind Cinematography haben sich aber auch Leute mit anderen Bildungshintergründen gefunden: „Ugur kommt vom Theater, Sinan von der Architektur, unser Editor von der Statistik“, erklärt Derya. Und genau diese Vielfalt ist es, die das Filmkollektiv in seiner Arbeitsweise so einzigartig macht.
„Wir haben versucht, die Instrumente zu vermenschlichen, das war eine Herausforderung. Aber auch sehr interessant, mit bloßen Objekten zu arbeiten.“
Gemeinsam hat das Team schon vier Kurzfilme gedreht. Das Kollektiv ist aber nicht nur auf Kurzfilme fokussiert, sondern möchte die unterschiedlichsten Sparten der Filmkunst bedienen und ausprobieren, wie zum Beispiel Werbespots, wofür es auch schon erste Erfahrungen gesammelt hat. Für das „Neue Wege“-Projekt wurde ein fantastisches Konzept entwickelt: Drei Instrumente, ein Fagott, ein Cello und eine Bratsche, werden dabei beobachtet, wie sie sich für ein Konzert vorbereiten. Sie duschen, kochen Tee, bekleiden sich und gehen dann zum Konzert. Die Instrumente zu vermenschlichen, war eine große Herausforderung für die unkonventionellen Filmemacher:innen, so Ugur. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und lädt zum Schmunzeln ein, wenn man dabei zusehen kann, wie sich die Instrumente in Schale werfen.
Ein Projekt im Rahmen von Neue Wege für die Klassik.
Das Projekt wird unterstützt vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport.