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Ensemble Sarband

© Werner Kmetitsch

Über die Künstler*innen

Sarband bedeutet Verbindung

In der nahöstlichen Musiktheorie steht dieser Begriff für die improvisierte Verbindung zwischen Teilen einer musikalischen Suite. Das Ensemble Sarband lädt Hörer wie auch Musiker mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen dazu ein, „zusammenzufinden“, „verbunden“ mit musikalischen Erfahrungen, die zuvor vielleicht als fremd wahrgenommen wurden.

Ensembleleiter Vladimir Ivanoff, der Sarband 1986 gründete, ist als Forscher und Musiker ein Brückenbauer zwischen Kulturen, Menschen und Zeiten: Seine Programme vereinen Musiker aus den verschiedensten Kulturen und vermitteln zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Alter Musik und lebendigen Traditionen.

Die Zusammenarbeit innerhalb des Ensembles ist kein modisches Crossover, sondern kontinuierlich angelegt und ein gleichberechtigter Dialog. So wird Sarband auch ein interkulturelles musikalisches Experimentierfeld für Verständigung und Toleranz.

Stehen heute meist die religiösen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Differenzen zwischen Orient und Okzident im Vordergrund, so will Sarband zeigen, dass die Musik nicht nur Dekor, sondern weltoffenes Medium gegenseitigen Respekts war und auch heute noch sein kann: ein Beispiel für Verständnis und Anerkennung, ein Exempel des Friedens.

Die Möglichkeit friedlicher Beziehungen zwischen Orient und Okzident, zwischen den Religionen, sind im gegenwärtigen Kulturbetrieb ein Gemeinplatz geworden. Zahlreiche Projekte versuchen, die Botschaft zu vermitteln, dass Orient und Okzident zusammengehören und dass die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Religionen möglich ist. Sie zeigen jedoch keine Wege auf, wie diese Ziele erreicht werden könnten.

Mit einem einmaligen Repertoire, von früher chinesischer Musik bis zum Sámi-Joik,
von frühchristlicher orientalischer Liturgie bis zu Gurdjieff, hat sich Sarband international einen Namen gemacht, veröffentlichte zahlreiche CDs und musizierte auf vielen internationalen Festivals. Seit 2011 veranstaltet Sarband in Bonn sein eigenes jährliches Festival – „Tonfolgen“. Jährliche Sommerworkshops von Sarband in Bayreuth vereinen Musikstudenten aus Deutschland und Ländern des Nahen Ostens. Sarband wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter: Grammy Nomination „Traditional Music“ 1994, Echo Klassik 2003 und 2006, Premio Mousiké 2007, Deutscher Weltmusikpreis „Ruth“ 2008.

www.sarband.de

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