Am 8. März ist Internationaler Frauentag!
Wir fragen nach, stellen vor und laden Sie ein. Wir feiern die Erfolge bemerkenswerter Frauen in der Musik und wünschen uns mehr davon! Es geht um Mei-Ann Chen, Clara Schumann, Miriam Andersén, Claire Huangci und Agnes Palmisano.
Ein Beitrag von Kirsten Hauser.
Frauen sind Entdeckerinnen, Verfechterinnen und Bewahrerinnen. Frauen sind laut und leise, sichtbar und unsichtbar. Frauen sind bedeutend für die Gesellschaft, die Politik, im Sport, in der Kunst, für die Öffentlichkeit und für unser Zuhause. Frauen sind Idole, Vorreiterinnen, Ikonen und Spezialistinnen. Frauen sind unverzichtbar für die Welt, in der wir leben, für unsere Heimat, die Arbeit, die Nachbarschaft, im Freundeskreis und in unseren Familien. Frauen sind unsere Geschichte und die Zukunft. Frauen stehen oft im Abseits, doch bei uns stehen Frauen im Vordergrund! Sie stehen am Pult, spielen die erste Geige, sie machen Konzerte erst möglich und begleiten uns zum Sitzplatz.
Dank der deutschen Frau Clara Zetkin gibt es seit 1911 einen ganz bestimmten Tag im Jahr, der uns dazu ermutigt, Frauen vor den Vorhang zu holen. In 29 Ländern weltweit ist der 8. März ein gesetzlicher Feiertag, etwa in Vietnam, der Ukraine oder Aserbeidschan. Wir beleuchten den langen Weg, den es noch zu gehen gilt. Und wir feiern die Erfolge von Frauen! Wir fragen nach und wir gratulieren! Wir stellen uns vor und laden Sie ein.
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Leuchtfeuer am Pult
Auch wenn sie am Pult gerade verstärkt im Fokus der medialen Aufmerksamkeit stehen – Frauen sind als Dirigentinnen und vor allem als künstlerische Leitung großer Klangkörper immer noch selten. Vorreiterinnen wie die US-amerikanische Dirigentin Marin Alsop – seit 2019 Chefdirigentin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien – spricht in diesem Zusammenhang von der „Trägheit der Gesellschaft“. Wir hätten uns an Frauen in Führungspositionen einfach immer noch nicht gewöhnt.
Im Haus Styriarte fühlen wir uns damit schon länger pudelwohl. Seit 2021 ist die US-Amerikanerin Mei-Ann Chen Chefdirigentin des Orchesters Recreation und genießt große Anerkennung und Beliebtheit bei Musiker:innen wie Publikum. Dem Publikum präsentierte sie 2011 bei ihrem Debüt in Graz das sehnsüchtige Orchesterwerk „Butterfly Lovers“ – und eben jenes märchenhafte Stück wird am 7. April 2025 im Stefaniensaal erneut erklingen, wenn Mei-Ann Chen das Orchester Recreation und die US-Amerikanische Geigengrazie Melissa White auf die Bühne führen wird.
Geigerin Melissa White
Als Leuchtfeuer am Pult beweist Mei-Ann Chen mit jedem Taktschlag unglaubliche Leidenschaft, Präzision und Genialität. Und das als erste Frau, die die Malko International Conductors Competition gewann (sie nimmt mittlerweile zum zweiten Mal in der Jury Platz) und als erste weibliche Chefdirigentin asiatischer Herkunft eines österreichischen Orchesters. Das namhafte Klassikmagazin „Musical America“ reihte sie bereits in die Liste der 30 einflussreichsten Persönlichkeiten des Musiklebens ein und bis heute trat die in Taiwan geborene Dirigentin mit mehr als 150 Ensembles rund um den Globus auf.
Dirigentin Mei-Ann Chen
Oft bereichert Mei-Ann Chen ihre Konzerte mit Kompositionen zeitgenössischer Komponistinnen und ermutigt junge Frauen, den Weg des Dirigierstudiums einzuschlagen. Über ihre Rollen als starke Führungsfigur und Visionärin für Frauen in der Klassik spricht die charismatische Künstlerin im neuen Styriarte Podcast „Talk mit Mei-Ann Chen“.
Musikgeschichten aus dem Hause Styriarte: Talk mit Mei-Ann Chen
In der vierten Ausgabe der Live-Filmmusik-Show „SOUNDFLIX“ wird Mei-Ann Chen am 3. und 4. April 2025 in der Helmut List Halle am Pult des Soundflix Youth Orchestras stehen. Mit legendären Soundtracks aus den beliebtesten Zeichentrickfilmen (Dschungelbuch, König der Löwen, Vaiana, Eiskönigin, Dornröschen u. a.) singen sich an der Seite des Orchesters drei außergewöhnliche Protagonist:innen ins Scheinwerferlicht. Denn jede:r kann eine Prinzessin sein!
Klingende Virtuosinnen
Auch abseits des Dirigierens begegnen wir im Haus Styriarte seit jeher großen Könnerinnen. Clara Schumann etwa gilt als eine der Powerfrauen der Musikgeschichte. Im Konzert „Clara und Robert“ stehen sich am 19. Mai 2025 im Stefaniensaal ihr Klavierkonzert in a, op. 7 und das Klavierkonzert in a, op. 54 ihres Ehemanns Robert gegenüber. Die gefeierte US-amerikanische Pianistin Claire Huangci ist mit der wunderbaren Musik Clara Schumanns aufgewachsen und steht an diesem Abend in einer Doppelrolle als Solistin und Dirigentin im Zentrum.
Pianistin Claire Huangci
Die erste Wiener Operettendiva und Direktorin des Theaters an der Wien – Marie Geistinger – rückt in der Styriarte in den Fokus. Und zwar an einem Abend, gestaltet von Dudelspezialistin Agnes Palmisano. Der Dudel – wie der Wiener Jodler auch genannt wird – ist seit 2010 immaterielles Kulturerbe der UNESCO und keine singt ihn derzeit wie Agnes Palmisano. Gelernt hat die Wienerin bei der letzten großen Dudel-Diva Trude Mally und ist mittlerweile bereits in ganz Europa, Südamerika und Asien mit ihrer Gesangskunst aufgetreten. Am 24. Juni 2025 präsentiert sie mit dem Schrammelorchester in der Helmut List Halle Koloraturjodler aus dem Repertoire der großen Diven des 19. Jahrhunderts – darunter eben auch Musik, die für Marie Geistinger geschrieben wurde.
Agnes Palmisano
In den hohen Norden entführt uns im PSALM 2025 die schwedische Klangmalerin Miriam Andersén und lässt uns eintauchen in tierische Mythen des Nordens. Unter dem Titel „Ungezähmt“ erscheinen am 15. April 2025 Werwölfe, Bären, Bachpferde und Raben in der Helmut List Halle. Miriam Anderséns traumhafte Balladen erklingen im Ensemble auf Geige, Fidel, Säckpipa, Nyckelharpa, Flöten sowie animalischen Instrumenten wie Kuhhorn und Ziegenhufen.
Miriam Andersén
Große Töne von großen Frauen warten auf Sie im Haus Styriarte!