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Die Klang­schöpf­er:innen

recreation - Saison 23/24

Recreation - Das Orchester präsentiert das Programm der Saison 2023/24.

Frauen am Dirigentenpult sind nach wie vor eine verschwindende Minderheit – nicht so bei Recreation. Hier herrscht klare Parität zwischen den Geschlechtern, auch in der neuen Saison.

In Graz war und ist es die Konzertreihe Recreation, die als erste mit der Gleichberechtigung der Batons ernst gemacht hat: Die Schwedin Marie Rosenmir eröffnet den Herbst mit Mozarts 40. Sinfonie, gefolgt von Mei-Ann Chen mit den „Bildern einer Ausstellung“. Teresa Riveiro Böhm, in Österreich wie Spanien gleichermaßen zuhause, wendet sich im Weihnachtskonzert Beethovens „Pastorale“ zu. Im Februar lässt Mei-Ann Chen die tschechische Romantik in üppigen Farben aufblühen: in Smetanas „Moldau“ und der Achten von Dvořák. Im Juni zeichnet die Römerin Speranza Scappucci ein vitales Porträt ihrer Heimat von Cimarosa bis zu Mendelssohns „Italienischer Sinfonie“. Dazwischen dirigieren drei männliche Kollegen das, was sie am besten können: Michael Hofstetter einen beseelten Mozart, Fuad Ibrahimov aus Aserbaidschan einen ekstatischen Tschaikowski und der Brite Paul Goodwin fein ziselierten Ravel. In zwei Pariser Sinfonien von Haydn übernimmt Wolfgang Redik die Leitung vom Konzertmeisterpult aus.

Reigen der Solist:innen

Harfe, Gitarre und Fagott sind eher seltene Soloinstrumente. Umso schöner, dass der Rheinländer Theo Plath Mozarts Fagottkonzert spielt, der Pariser Harfenist Emmanuel Ceysson mit dem Konzertstück von Saint-Saëns nach Graz kommt und der quirlige Gitarrist Petrit Çeku das berühmte „Concierto di Aranjuez“ von Rodrigo stilgerecht vorträgt. Das zweite Rachmaninow-Konzert mit der genialen Kristina Miller und das Mendelssohn-Konzert mit dem Geiger Nikita Boriso-Glebsky vertreten das große romantische Virtuosenkonzert, während der Sopranist Samuel Mariño in Mozartarien zwischen den Geschlechtern jongliert. 

Barockzyklus

Wenn es um virtuose Höhenflüge geht, muss sich die Barocksaison vor der „großen“ wahrhaft nicht verstecken: Was Vivaldi der Sologeige in seinem Violinkonzert „Il grosso mogul“ zugemutet hat, ist so irre, dass es schon eine Lina Tur Bonet braucht, um alle Klippen zu meistern. Michael Hell hält im 5. Brandenburgischen Konzert von Bach dagegen. Riesige Kadenzen haben beide zu bewältigen. Sehr viel idyllischer kommt das Harfenkonzert von Händel mit Margret Koell daher. Stimmungsvoll, aber nicht süßlich kredenzt Alfredo Bernardini im Adventkonzert Händels g-Moll-Oboenkonzert und das „Weihnachtskonzert“ von Corelli – ausnahmsweise mit Oboen.

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